Immer wieder stellen uns Kunden, die einen Relaunch planen, die Frage: Was ist besser – TYPO3 oder WordPress? Wir haben die wichtigsten Fakten zusammengetragen, die Ihnen bei der Entscheidung helfen können.
An dieser Stelle ist zu sagen: beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile, und beide CMS haben Stärken und Schwächen. Sprechen wir aus diesem Grund erst einmal über die Fakten.
Das unten dargestellte Diagramm zeigt, zu wie viel Prozent ein Content Management System im Einsatz ist. In diesem wird klar: 36,1% aller Websites setzen mittlerweile auf WordPress, das entspricht einem Marktanteil von 62,9% für Content Management Systeme. 0,7 % der Websites basieren auf TYPO3. Damit schafft es TYPO3 nicht einmal in die Top10, denn in der Grafik sind andere CMS mit minimal mehr Anteil nicht berücksichtigt.
Quelle: W3Techs.com, 11 March 2020
WordPress gilt als echter Allrounder. Anfang der 2000er erfreute sich das Open Source CMS mit Aufkommen der Blogger-Szene sehr schnell größter Beliebtheit. Mittlerweile hat es sich stark weiterentwickelt und gilt nun als vollwertiges, hocheffizientes CMS, mit dem auch komplexe Webprojekte umgesetzt werden können.
WordPress ist funktional und flexibel zugleich. Zudem gilt es als besonders nutzerfreundlich und ist einfach erweiterbar. Es basiert im Kern auf der Skriptsprache PHP. Durch die hohe Nutzung ist WordPress für viele Entwickler interessant. Sie bauen und programmieren Erweiterungen in Form von Plugins, wodurch einige Funktionen nicht mehr selbst programmiert werden müssen.
Zudem gibt es eine Vielzahl an Themes, die gerade für kleinere Website Lösungen eine kostengünstige Alternative darstellen. Über diverse Page Builder können Websites sehr einfach per Drag and Drop mit Informationen und Elementen befüllt bzw. erweitert werden. Auch ohne praktische Kenntnisse in der Verwaltung einer Website fällt das Handling sehr leicht.
TYPO3 ist ebenfalls als Open Source CMS frei zugänglich. Zu Beginn des neuen Jahrtausends galt es als die sicherste und effizienteste Website-Lösung für Firmen, gerade größeren Firmen.
TYPO3 ist in Österreich nicht wirklich weit verbreitet, hat in Deutschland dagegen eine große Fanbase, inklusive einer sehr aktiven TYPO3-Community dahinter. Auch TYPO3 basiert auf PHP. Die weltweite Nutzung wird auf ungefähr 500.000 laufenden Websites geschätzt. Durch die geringere Nutzung ist es wesentlich unattraktiver für Cyber-Angriffe durch Hacker. Dadruch gilt es oft als sicherer. WordPress steht in Wahrheit TYPO3 in nichts nach, was die Sicherheit betrifft. Ein Passwort “Passwort” darf sich folglich weder hier noch da jemand erlauben.
Diese Tabelle basiert auf unseren Erfahrungen und Einschätzungen aus über 20 Jahren Erfahrung im Programmieren von Websites und Webprojekten der unterschiedlichsten Größen.
Vergleichsgegenstand | WordPress | TYPO3 | Fazit |
Nutzerfreundlichkeit | WordPress ist sehr simpel und extrem einfach zu bedienen. Auch für Laien ist es durch das selbsterklärende Backend einfach, die Website zu befüllen und den Content zu pflegen. | Um ehrlich zu sein: wir können nicht sagen, dass TYPO3 nutzerfeindlich ist. Es benötigt aber wesentlich mehr Zeit, sich durch die oft komplexen Strukturen zu klicken und Workflows zu etablieren. | WordPress hat hier klar die Nase vorn. |
Einsetzbarkeit | Als Blog-CMS gestartet hat sich WordPress enorm entwickelt und kann Webprojekte aller Größen stemmen. | TYPO3 ist und war immer eine Enterprise Lösung. So wurde sie auch konzipiert. Erweiterungen zu programmieren, dauert oft länger. So gilt es als weniger „flexibel“. | Punkt für WordPress. |
Responsiveness und Modernität | WordPress steht wie kein anderes CMS für modernes Webdesign. In Sachen Effekten, Microinteractions etc. kommt kein anderes CMS an WordPress heran. | TYPO3 Websites wirken oft weniger „modern“. Prinzipiell ist es aber auch mit TYPO3 Websites möglich, cool und modern zu wirken. | User haben sich an die modernen Effekte gewöhnt. WordPress definiert hier die Standards. |
Sicherheit | Das Thema Sicherheit wird WordPress immer wieder an den Kopf geworfen. Ja, durch die hohen Nutzerzahlen wird es interessanter für Hacker. Das heißt aber nicht, dass es unsicher ist. Im Gegenteil: wenn gut gewartet steht es in Sachen Sicherheitsvorkehrungen anderen CMS in nichts nach. | TYPO3 steht für höchste Sicherheitsstandards. Durch die niedrigere Auslastung ist es darüber hinaus weniger relevant für Hacker. Beide Systeme müssen aber entsprechend gewartet werden und setzen sichere Benutzerpasswörter voraus. | Beide sind sicher. Menschlichem Versagen kann aber niemand vorbeugen. |
Updates & Wartung | Die Wartung von WordPress Websites und den entsprechenden Plugins ist sehr einfach. Per Knopfdruck können diese durchgeführt werden. Es empfiehlt sich jedoch eine Staging Area (Testumgebung), um den reibungslosen Ablauf nach Updates zu überprüfen. | Bei TYPO3 sind Updates der LTS-Versionen (Long Term Support) kostenpflichtig, die großen Major-Updates können gratis durchgeführt werden. Ist aber längst nicht so komfortabel wie bei WordPress und damit mit mehr Aufwand verbunden. | Regelmäßige Updates und eine korrekte Wartung sind ein absolutes Muss. Ohne diese können große Sicherheitslücken entstehen. Durch die einfache Umsetzung geht der Punkt hier an WordPress. |
ERP-Schnittstellen | Standardmäßig bietet WordPress hier keine Lösungen an. Entwickler können hier aber auf eine Vielzahl an Plugins zurückgreifen. | TYPO3 bietet als Enterprise Lösung konzipiert eine problemlose Anbindung an größere ERP-Applikationen wie SAP. | Punkt für TYPO3 |
Benutzerverwaltung | WordPress bietet zwar eine Nutzerverwaltung und Rechtevergabe, die Einstellungen sind aber längst nicht so vielseitig wie bei TYPO3. Auch hier muss auf Plugins zurückgegriffen werden. | TYPO3 stellt standardmäßig eine umfangreiche Benutzerverwaltung bereit. Usern können so von Haus aus unterschiedliche Rechte im CMS vergeben werden. So können auch Zugriffsrechte für einzelne Datensätze, Module und Ordner für einzelne Nutzer oder Nutzergruppen eingestellt werden. | Hier hat TYPO3 die Nase vorne. |
Mehrsprachigkeit | Auch in Sachen Mehrsprachigkeit ist WordPress auf Plugins angewiesen. Die Verwaltung ist jedoch nach kurzem Einlesen simpel. | TYPO3 wurde als mehrsprachiges System konzipiert. Die Verwaltung ist komfortabel und übersichtlich. | Punkt für TYPO3 |
Als Entwicklerbude mit jahrelanger Erfahrung in der Erstellung und dem Design von Websites haben wir sehr viele Website Projekte der unterschiedlichen Größen umsetzen und betreuen dürfen – wir haben sogar unser eigenes CMS entwickelt, aber das ist die Geschichte eines anderen Tages. Eine eindeutige Einschätzung, ob TYPO3 oder WordPress besser ist, gibt es nicht. Beide CMS haben ihre Pros und Cons. Immer wieder stehen wir vor dem Vorurteil, WordPress sei für kleine und mittlere Websites und TYPO3 für große Enterprise-Websites. Dieses können wir jedoch verneinen.
Wir setzen mittlerweile zu über 90% WordPress-Seiten um. Weil WordPress Marktführer ist, durch die vielen Plugins schnell und kostengünstig mit diversen Funktionen erweiterbar ist, es alle Vorteile in Sachen SEO mit sich bringt, und durch die wachsende Community zukunftssicher ist.
Wir durften sogar einige TYPO3 zu WordPress Relaunches umsetzen, z. B. für die Therme Wien oder TTTech.
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