In diesem Artikel lest ihr, warum wir uns als Kinder der digitalen Revolution bezeichnen und was unser Motto “digital first thinking” für Kunden bedeutet.
Mal so aus dem Nähkästchen geplaudert: als ich letztes Jahr zu Weihnachten meine Eltern besucht habe (ich glaube immer mehr, dass ich eigentlich nur eingeladen werde, um deren IT-Probleme zu lösen), hat mich mein Vater gebeten, ihm “dieses Netflix” am Fernseher zu “installieren”. Nun muss man wissen: Meine Eltern sind Ärzte und bei Cookies denken die beiden wohl zunächst an einschlägige Backwaren aus Amsterdam. Faktum ist: der Fernseher ist kein Smart TV. Und mein Vater hat keine Ahnung von Technik. Aus Angst, etwas falsch zu machen, hat er gar nichts gemacht. Nachdem ich ihn so dasitzen sah, Laptop am Schoß, wenige Meter vom Fernseher, dem Objekt seiner Begierde, entfernt, habe ich den Ernst der Lage erkannt. Kurzerhand wurde der Laptop per HDMI mit dem TV-Gerät verbunden. Und es lief. Mein alter Herr kommentierte dies mit den Worten: “Wahnsinn, was heutzutage alles möglich ist.”
Ich muss immer wieder an diese Geschichte denken. Sie zeigt mir, wie es momentan um unsere Gesellschaft steht. Auf der einen Seite stehen Menschen, die Angst haben. Auf der anderen Seite stehen Aufgeklärte – und die haben einen Auftrag.
Als Digitalagentur merken wir, wie präsent dieses Thema in der Gesellschaft ist. Und wie lähmend sich die damit verbundene Angst auf den Alltag unserer Kunden auswirkt.
Die Herausforderungen für Marken, welche die Digitalisierung mit sich bringt, wachsen stetig. Und mit den Herausforderungen wächst die Verunsicherung. Unternehmen haben Angst. Angst, auf der Strecke zu bleiben, wenn sie nicht schnell handeln. Aber noch größere Angst, etwas falsch zu machen.
Das größte Problem dabei ist, dass diese Zukunftsangst und die Furcht, durch fehlende digitale Maßnahmen Kundschaft zu verlieren, unsere Kunden in ihrer Arbeit einschränkt. Dies wiederum sorgt für einen Qualitätsabfall in deren Schaffen.
Und fehlende Qualität führt letztendlich wirklich zu Kundenverlust. Ein Teufelskreis. Einer, gegen den nur eines Hilft: Aufklärung.
Um diese Angst zu verstehen, muss man ihre Hintergründe kennen. Denn die meisten Marken fürchten sich nicht vor dem Verlust von Kunden – vielmehr vor dem Verlust der eigenen Identität.
Denn so wie ihre Gründer und Mitarbeiter sind auch die Marken selbst einzigartig. Und Einzigartigkeit ist Identität. So beschreibt der Begriff Identität an sich bereits die Gesamtheit aller Alleinstellungsmerkmale. Sprich: das, was uns von anderen unterscheidet.
Wir Menschen leben also in einem steten Abgleich unserer eigenen Person mit unserer Umwelt, um uns selbst definieren zu können. Dabei sind unsere Sinneswahrnehmungen wesentlich für unser Verständnis der Welt und wie wir uns in ihr bewegen. Erst durch Interaktion kann der Mensch diese Impressionen tatsächlich begreifen, abgleichen und ordnen. Kurzum: Interaktion macht Wahrnehmung erlebbar. Durch diesen ständigen Abgleich gewonnener Sinneseindrücke und damit verbundener Realitäten schaffen wir Vertrauen, können lernen und wachsen.
Eine wesentliche Rolle in diesem Prozess spielt das Hormon Oxytocin. Das Bindungshormon wird besonders in Beziehungserfahrungen freigesetzt. Es hemmt die Aktivität des Stresszentrums im Gehirn (die Corpora amygdaloidea, den Mandelkern) ebenso wie das Kritikzentrum im Frontalhirn. Darüber hinaus wirkt es bereits freigesetztem Cortisol, dem Stresshormon, entgegen. Hierdurch werden Angst- und Alarmsymptome vermindert. Kurz: Oxytocin schafft Vertrauen.
Sollte aus irgendwelchen Gründen, die Interaktion mit der Umgebung gestört werden, entsteht das Gefühl von Isolation. Der fehlende Abgleich mit der Gesellschaft führt zu Stress, Angst und in weiterer Folge zum Verlust der eigenen Identität.
Das heißt: wir müssen interagieren, um uns zu definieren und zu entwickeln. Als Individuum sowie auf gesellschaftlicher Ebene.
Durch die Digitalisierung und den mit ihr verbundenen Fortschritt entsteht eine Lücke zwischen Marken, die ihre Stärken gar nicht oder nicht richtig nutzen und ihren Zielgruppen in der Gesellschaft. Es fällt den Unternehmen immer schwerer die Adaptionen und Maßnahmen mit dem Markenkern in Verbindung zu bringen. Aktionistisches Handeln zahlt wenig auf die Marke ein. Die Folge ist eine Isolation des Markenkerns.
Der Grund hierfür liegt darin, dass zu wenig Vertrauen in die Maßnahmen gesetzt wird. Zu groß ist die Angst, etwas falsch zu machen. Zu groß die Furcht, man könnte die Marke nachhaltig schädigen. Aber was kann man tun? Wo ansetzen?
Das einzige Mittel gegen die Angst ist Vertrauen. Hierbei sind folgende Aspekte wichtig:
Vertrauen wiederum entsteht im Dialog und aus guten Erfahrungen.
Unsere Aufgabe ist es, Marken die Chancen der Digitalisierung näherzubringen und durch erfolgreiche Kommunikation den Dialog zwischen ihnen und ihren Zielgruppen aufrechtzuerhalten. Das gegenseitige Kennenlernen zu erleichtern und guten Erfahrungen den Weg zu ebnen.
Digital first verstehen wir als Philosophie. Es bedeutet für uns, die Chancen der digitalen Welt zu erkennen, anzunehmen sowie gewinnbringend einzusetzen. In diesem Sinne haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, für unsere Kunden die Lücke zwischen ihrer Marke, der dazugehörigen Identitäten und ihren Zielgruppen innerhalb der Gesellschaft zu identifizieren und zu schließen.
Dabei ist ein umfassendes Verständnis eines jeden Markenkerns sowie der dazugehörigen Markenkonzepte unerlässlich.
Erster Berührungspunkt zwischen Gesellschaft und Firmen, zwischen Mensch und Produkt, ist das Branding. Dieses spiegelt das Kernkonzept des Unternehmens wider. Es kommuniziert die Markenwerte – den Markenkern.
Ursprünglich diente “Branding” oder “Markieren”, nur dem Zweck zu vermitteln, dass ein Produkt oder Service zu einer bestimmten Entität gehörte.
Mit der Zeit diversifizierten und multiplizierten sich die Interaktionen zwischen Käufer und Verkäufer. Letztere gingen weiter, als nur ein Zeichen zu verwenden und begannen Farben, Texturen und Gerüche einzusetzen, um ihre Güter zu kennzeichnen und von anderen abzuheben. Auch bestimmte Worte, Redewendungen, Verhaltensweisen und sogar Rituale kamen an diversen Berührungspunkten zwischen Käufer und Verkäufer zum Einsatz. Es wurde also nicht mehr nur markiert, sondern kommuniziert.
Daher verstehen wir “Brand Experience” als die Gestaltung jeglicher Kommunikation die eine Entität (Person, Unternehmen, Einrichtung, Stadt, Staat, ect.) betreibt und eine Marke als die Summe all dieser gestalteten Kommunikationsmittel.
Mit der Digitalisierung hat ein neues Zeitalter für Marken begonnen. Sie kommunizieren die Vorteile ihrer Produkte nicht mehr nur auf den Verpackungen im Kaufhausregal oder von weit entfernten Plakatwänden und hinter der undurchdringbaren Glasscheibe des Fernsehers.
Durch die Erschließung neuer Kanäle bieten sich neue Möglichkeiten und Wege der Kommunikation. Nie war es einfacher Markenbotschaften und Kernaussagen nach außen zu tragen sowie Aufmerksamkeit zu generieren. Jedoch macht erst die Interaktion mit diesen Inhalten die Marke wirklich erlebbar. Durch Dialog und personalisierte Interaktion wird eine Marke zum festen Bestandteil des Alltags der Gesellschaft.
Die Digitalisierung bringt aber auch eine nie gekannte Schnelllebigkeit mit sich. Verhaltensmuster und Trends ändern sich in rasantem Tempo also muss eine Marke in ständigem Austausch mit ihren Zielgruppen stehen, um nichts zu verpassen. Auch hier ist es wieder die Digitalisierung, die uns die Lösung bietet. Denn sie macht den Erfolg oder Misserfolg bestimmter Handlungen messbar.
Durch die Beobachtung der Interaktionen von Mensch und Marke lassen sich Rückschlüsse ziehen, wie diese angenommen werden. Hier wiederum lassen sich Prognosen ableiten, die alle weiteren Maßnahmen bestimmen müssen.
Basierend auf diesen Erkenntnissen können nötige Adaptionen vorgenommen werden. Eine Marke basiert auf einem starken Kern, der die Grundwerte festlegt. Dieser Kern muss gewahrt werden, sonst verliert die Marke ihre Glaubwürdigkeit. Aber die Gesellschaft um die Marke herum ist in ständiger Bewegung, in ständiger Veränderung und so muss auch die Kommunikation flexibel bleiben. Wichtig ist über den ständigen Austausch mit der Gesellschaft zu erkennen, wann und wo Adaptionen vorgenommen werden müssen um relevant zu bleiben. Kurzum: Flexibilität dank Digitalität.
Unsere Aufgabe ist es, Unternehmenskommunikation nachhaltig zu prägen. Immer im Blick: die Interaktion zwischen Mensch und Marke. Wir sind stets auf der Suche nach den effizientesten Wegen, den ertragreichsten Möglichkeiten sowie den nachhaltigsten Konzepten. Uns verbindet die Leidenschaft für digitale Erlebnisse und schlaue Kommunikation. Um verborgene Potentiale und das Einzigartige einer Marke sowie eines Projekts zu erkennen, wollen wir sie voll und ganz verstehen. Wir möchten Vertrauen in die Möglichkeiten der Digitalisierung schaffen – und damit Vertrauen in Marken und deren Identität.